Liebe Freundinnen und  Freunde, sehr geehrte Homepagebesucher

Die gute Nachricht vorweg: Die Hotspurs sind wieder sicher im Hafen der Zivilisation eingelaufen und haben ihren Weg zurück in den Alltag gefunden.

Drei Jahre der Vorfreude und Vorbereitung haben in einem einwöchigen finalen Akt
wieder einmal ihren Höhepunkt gefunden. Sieben Tage auf See, stille Buchten, verträumte Eilande und Häfen, springende Delfine und jagende Thunfische. All das durften wir bestaunen und genießen. Wie stets wollen wir Euch ein klein wenig Teil haben lassen an dem Erlebten.  Bei der Schilderung der Ereignisse will ich mich aber wirklich auf das Wesentliche beschränken. Da Bilder mehr als tausend Worte sagen, könnt Ihr im Anschluss beim Betrachten derselben mit ein wenig Fantasie ein Stückchen mit uns segeln….

14.08.2010. Los ging's um 06:30 Uhr mit dem Abholen der Truppe am Rathaus in Wiesoppenheim. Die von Beginn an gute Stimmung wurde kurz vor Mutterstadt vorübergehend ein wenig gedämpft, als ein Defekt am Motor des kleinen Busses die Fahrt zum Flughafen Stuttgart abrupt unterbrach. In Ermangelung stimmungsaufhellender Medikamente ließen wir uns zum gemäßigten Konsum eines hervorragenden Rotweines verleiten, der uns freundlicherweise von unserer Stammwirtin Maria Ras mit auf den Weg gegeben worden war. Der erhoffte Effekt stellte sich ein. Zwar änderte sich am Zustand des Motors nichts, aber  die Stimmung blieb gut. So kamen wir schließlich doch noch rechtzeitig zum Check Inn und hoben pünktlich ab. Die weitere Anreise verlief  problemlos, sodass wir gegen 15:00 Uhr in der Marina Kremik (ca. 50 km südlich Split) unser stolzes Schiff, die "Royal", übernehmen konnten. Auf einer Länge von 50 Fuß verteilen sich hier 12 Schlafplätze, Kombüse mit Aufenthaltsbereich und 3 Toiletten mit Nasszellen. Das Schiff ist zudem mit modernster Satellitennavigation ausgestattet. Die Basis für eine schöne Woche war also vorhanden.

Ein erster ernster Zwischenfall ereignete sich dann doch bereits samstags. Die vorgeschriebene und bei heftigem Wellengang durchgeführte Mann-über-Bord Übung hätte ums Haar fatale Folgen gehabt. Einer der Kameraden blies aus Versehen anstatt seiner Rettungsweste die von uns mitgeführte Seemannsbraut "Elena" auf. Nun ist zwar auch diese für äh.. Notfälle mit an Bord gewesen, aber eben nicht für solche. Mit dem Latexmädel um den Hals geriet der Kamerad sodann in arge Bedrängnis, weil bestimmte Teile von Elena seine Atemwege verlegten. Mit Tränen in den Augen mussten wir schließlich die Illusion weiblicher Gegenwart an Bord opfern, um den in Seenot Geratenen zu retten. Dies ist uns zwar gelungen, aber um welchen Preis……. Nun, dies ist  eine andere Geschichte, die ich hier nicht vertiefen möchte.

Der Sonntag verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Nur der 22 Meter hohe Mast bereitete der Mannschaft beim Unterfahren zweier Brücken auf dem Weg zu den Wasserfällen im Nationalpark von Krcka (sprich Kricka) kurzfristig ein wenig Unbehagen. Da unser Skipper aber das vergoldete Augenmaß besitzt, blieben Brücken und Schiff Gott-sei-Dank unversehrt. Der Abstecher in den Nationalpark, in den 60er Jahren Kulisse für die Winnetou-Filme, erforderte eine insgesamt 10 Stunden lange Flussfahrt i. R. Landesinnere und zurück, die allerdings ihren besonderen Reiz hatte.
Nach dieser Erweiterung des kulturgeografischen Horizontes ging es ab dienstags hinaus aufs offene Meer. Abgesehen von einem schwachwindigen Tag sorgten ansonsten Windstärken von teilweise 5 - 6 dafür, dass wir machen konnten, weswegen wir gekommen waren: Segeln!  Und zwar in seiner feinsten Variante. 30 Grad Celsius und ein nur gelegentlich gering bewölkter Himmel taten ihr Übriges, um den Endorphinspiegel der Buben hoch zu halten. Das gute Schiff, ein versierter Skipper, eine eingespielte Crew und die geniale Geografie machten das Heimweh erträglich. Der vorüber gehend reibungslose Ablauf der Ereignisse wurde mittwochs erneut jäh unterbrochen. Die Ankerwinsch hatte sich für ihren Ausfall ausgerechnet den Tag ausgesucht, an dem wir erst mit Einbruch der Dunkelheit in eine Bucht einlaufen konnten und der Anker aufgrund fehlender fester Anlegestellen unentbehrliches Utensil zum Festmachen des Schiffes ist. Es musste also improvisiert werden, und so ersetzte kollektive Muskelkraft die ausgefallene Technik. Das Einholen des Ankers nebst zentnerschwerer Kette wurde mit dem vorzeitigen Verschleiß der einen oder anderen Bandscheibe bezahlt. Ich will nicht verschweigen, dass dieses anstrengende Manöver die Mannschaft ihre physischen Grenzen zumindest erahnen ließ.

Aber die Hotspurs wären nicht sie selbst, hätten sie nicht auch diese Herausforderung gemeistert. So wurde es schließlich nach 22:00 Uhr, bis die Royal sicher vertäut war. Seit Stunden nix gegessen, erschöpft und müde, hatte die Mannschaft die Hoffnung auf einen versöhnlichen Ausklang dieses Tages fast schon aufgegeben. Dann aber nahm der Topgast am Ende der Bucht einen schwachen Lichtschein war, der auf das Vorhandensein einer gastronomischen Einrichtung hoffen lassen konnte. Ein im Beiboot dorthin entsandtes Vorauskommando konnte den Wirt, der sich gerade mit Feierabendgedanken trug, von dem Dividenden versprechenden Konsumwillen einer ausgezehrten Mannschaft überzeugen. Dieser Umstand bescherte dem Kneipier letztlich einen unerwarteten Umsatz und uns die Befriedigung fundamentaler Bedürfnisse. Als Ursache des Versagens der Ankerwinsch stellte sich übrigens ein durchgebrannter Hauptschalter heraus, der am Folgetag nach Rücksprache mit der Chartergesellschaft von einem uns vermittelten Techniker provisorisch repariert wurde. Dies bewahrte uns vor weiteren orthopädischen Schäden und gewährleistete an den restlichen Tagen gewohnt entspannte Ankermanöver.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich donnerstags. Zwei Hotspurs zeigten sich versehentlich nur mit Badehose bekleidet an Deck, was unter den weiblichen Besatzungsmitgliedern in der Nähe liegender Schiffe von Hysterie getragenes und in dieser Form nicht vorhersehbares Handeln provozierte. Wie von Neptun getrieben schwammen sie zu unserem Schiff und versuchten, dieses achtern zu entern. Während in der Mehrzahl der Fälle strenge Ermahnungen und der Hinweis auf unseren Beziehungsstatus reichten, musste eine besonders hartnäckig Begeisterte durch Paddelschläge aufs Wasser abgewehrt werden. Wir konnten uns letztlich aber behaupten.

Übrigens, für die nautisch Interessierten:  Der südlichste von uns erreichte Punkt war Drvenic

So verging die Woche wieder einmal wie im Fluge und wir mussten die Heimreise antreten. Es klappte zunächst wieder alles wie geplant. Erst als wir im Flughafen bereits zum Boarding anstanden, erfuhren wir, dass unsere Maschine Verspätung haben würde. Warum und wie lange blieb für die nächsten 5 ½ Stunden das Geheimnis der Fluggesellschaft German Wings. Die Wartezeit wurde uns durch eine verschwenderische Geste der Gesellschaft verkürzt. Jeder bekam ein ganzes "belegtes" Brötchen gereicht, dessen Geschmack bei langandauerndem Kauern an Salami erinnerte. Damit nicht genug, durften wir auch noch 0,33 Liter stilles Wasser in Empfang nehmen, dessen exzellente, feinperlige Qualität die Gemüter zusehends besänftigte. Okay, ich will bei der Wahrheit bleiben. Es war nicht das Wasser, sondern ein wirklich guter Rotwein, der im Duty-free Shop zu einem sympathischen Preis erworben werden konnte. Und so ertrugen wir, worauf zu ändern wir keinen Einfluss hatten. Als rechtskundigen Bürgern ist uns natürlich bekannt, dass eine EU-Regelung Fluggesellschaften unter den gegebenen Umständen zur Rückerstattung des Flugpreises verpflichtet. Wir haben unsere Ansprüche bereits geltend gemacht, mal sehen, was dabei herauskommt.

Ja, liebe Freunde, so und nicht anders ist es geschehen. Der Rest ist mittlerweile schon wieder Geschichte. Wir hoffen, Euch mit unserem Reisebericht zumindest eine Vorstellung von dem vermittelt zu haben, was wir in Kroatien eine Woche  lang getrieben haben.  In unserer Erinnerung wird dieser Törn sicherlich noch sehr lange erhalten bleiben, als eines unserer gemeinsam erlebten Highlights.

Wiesoppenheim Hotspurs

1. VO

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